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Billie Holiday (1915-1959)

Billie Holiday wurde am 7. April 1915 als Eleanora Harris in Philadelphia geboren. Bereits 1929 begann sie in Clubs aufzutreten und nahm den Namen an, unter dem sie heute bekannt ist. Er setzt sich aus dem Vornamen der Schauspielerin Billie Dove und dem Nachnamen von Billies Vater Clarence Holiday zusammen. Billie Holiday, auch unter dem von Lester Young geprägten Spitznamen „Lady Day“ bekannt, zählt zu den bedeutendsten Sängerinnen des modern Jazz. Sie nahm Songs mit Benny Goodman und Duke Ellington auf, sang bei den Orchestern Count Basie und Artie Shaw und hatte eine erfolgreiche Solokarriere. Mit dem Lied Strange Fruit, das Holiday im legendären Café Society an den Schluss ihres Programms setzte, erreichte sie schließlich Weltruhm. 1956 kam ihre Autobiografie Lady Sings the Blues heraus. Im gleichen Jahr sang Holiday ihre letzten beiden Konzerte in der renommierten Carnegie Hall. 13 Aufnahmen aus dem zweiten Konzert wurden 1961 posthum auf dem Album The Essential Billie Holiday veröffentlicht. Sie starb am 17. Juli 1959 in New York.

Als eine der ersten Jazzsängerinnen trat Billie Holiday mit weißen Musiker/innen auf und überwand damit rassistische Barrieren. Dennoch war sie oft gezwungen, Hintereingänge zu benutzen und in abgelegenen Räumen auf ihre Auftritte zu warten. Vor allem bei Touren mit gemischten Orchestern machten Holiday und die anderen Schwarzen Musiker/innen rassistische Erfahrungen. Als besonders entwürdigend empfand Billie Holiday Auftritte, für die ihr Gesicht mit Make-up geschwärzt wurde, weil ihr Teint dem weißen Publikum angeblich als zu hell erschien.

Angela Davis verweist in ihrem Buch Blues Legacies and Black Feminism auf den Working-Class-Hintergrund von Billie Holiday und untersucht an ihrem Beispiel das komplexe Zusammenwirken von Rassismus, Sexismus und Klassismus. So wird der Sängerin etwa das politische Interesse von den Biografen und Wegbegleitern (allesamt Männer aus der weißen Mittelklasse) abgesprochen. Davis setzt Holidays eigene Aussagen dagegen und zeigt, wie präsent politische und soziale Motive in Billie Holidays Arbeit waren. Weitgehend unbekannt ist etwa, dass Holiday in den 1940er-Jahren ein kommunistisches Antikriegslied in ihr Repertoire aufnahm – bis das FBI intervenierte.

Kompositionen (Auswahl)

1936: Billie’s Blues alias: I Love My Man
1939: Our Love Is Different
1939: Long Gone Blues
1939: Fine and Mellow
1939: Everything Happens for the Best (mit Tab Smith)
1940: Tell Me More and More and Then Some
1941: God Bless the Child (mit Arthur Herzog, Jr.)
1944: Don’t Explain (mit Arthur Herzog, Jr.)
1949: Somebody’s On My Mind
1949: Now or Never (mit Curtis R. Lewis)
1950: You Gotta Show Me
1954: Stormy Blues
1956: Lady Sings the Blues (mit Alberta Nichols)
1956: My Man

Diskografie

Die Diskografie von Billie Holiday umfasst circa 125 Singles, Minialben, zahlreiche Studio- und Live-Langspielplatten, sowie mehr als 1.200 Kompilationsalben, Box-Sets und Wiederveröffentlichungen, die erst nach ihrem Tod erschienen sind. Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/B...

Publikationen (Auswahl)

Angela Y. Davis, Blues Legacies and Black Feminism. Gertrude “Ma” Rainey, Bessie Smith, and Billie Holiday, New York 1998

Billie Holiday, mit William Dufty, Lady Sings the Blues, New York 1956 / 1984

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Quellen:
Wikipedia
Angela Davis, Blues Legacies and Black Feminism
www.billieholiday.com/